Donnerstag, 11. Februar 2016

Das Chaos mit dem Sylt Shuttle geht weiter, wer blickt da noch durch?

Der reale Irsinn um den Autozug nach Sylt. Information für Gäste der Ferienwohnung auf Sylt - Sylter Deichwiesen
Die Deutsche Bahn erhöht Schritt für Schritt die Frequenz ihres Sylt Shuttle plus. Seit vergangenem Montag pendeln nunmehr insgesamt 34 Autozüge mit den angehängten Personenwagen zwischen der Insel und dem Festland. Hinzu kommen noch die etwas mehr als 50 Sylt Shuttle, die wie bisher nur Kraftfahrzeuge wie Pkw, Lkw und Busse inklusive der Insassen transportieren.
Die Folge: Damit werden sich ab sofort die Rangierzeiten weiter erhöhen und die Bahnschranke am Königskamp noch häufiger geschlossen sein, weil die Triebwagen vom Autozug erst abgekuppelt, dann bis zum Bahnsteig im Bahnhof Westerland fahren und anschließend wieder angekuppelt werden müssen. Der Sylt Shuttle plus-Fahrplan soll aber nur zirka einen Monat bis voraussichtlich Anfang März gelten. Danach werden den Reisenden noch mehr Abfahrtsmöglichkeiten mit dem kombinierten Auto- und Personenzügen zur Verfügung stehen, hat die Deutsche Bahn angekündigt.
Ein weitere Besonderheit seit dem 8. Februar: Drei der DB-Triebwagen fahren sozusagen als neue „Sylt Shuttle plus solo“ im Personenverkehr ohne Autozug ab Niebüll bis Westerland. Das jedoch sei von vornherein so geplant gewesen, sagt DB-Sprecher Egbert Meyer-Lovis: „Dies hat umlauftechnische Gründe und ist zulässig.“ Und um den aktuellen „Bahnsinn“ noch auf die Spitze zu treiben, gibt es einen Sylt Shuttle plus, der Reisende vollends verwirren dürfte: Der vor allem für Pendler attraktive Nahverkehrszug, der um 18.52 Uhr ab Westerland fährt, ist zwar offiziell eine Verbindung der Nord-Ostsee-Bahn. Praktisch gefahren wird dieser Zug allerdings im Auftrag der NOB und des Landes mit den Triebwagen des Sylt Shuttle plus, wie Kay Goetze auf Anfrage der Sylter Rundschau bestätigt. „Das ist als Kurzläufer sozusagen der Ersatz für den gestrichenen 19.22er, um den es vergangenes Jahr so viele Diskussionen gab“, sagte der NOB-Sprecher. Dass, wo Sylt Shuttle plus draufsteht, eigentlich NOB drin ist, könnte bei den Kunden zu Verwirrung führen, räumt Goetze ein, aber der Zug werde im Fahrplan und auf den Anzeigetafeln als NOB6 ausgewiesen. „Außerdem fährt damit ja unser Personal als Zugbegleiter, es gelten unsere Preise und der Zug hält an jedem Bahnhof bis Niebüll.“
Das sind die entscheidenden Unterschiede zwischen den Nahverkehrszügen der Nord-Ostsee-Bahn und des Sylt Shuttle plus: Denn bei der Deutschen Bahn gelten für Fahrten nach Niebüll, Langenhorn, Bredstedt oder Hamburg-Altona einerseits höhere Ticketpreise als in der NOB. Andererseits halten die NOB-Züge an allen Stationen auf der Strecke wie zum Beispiel in Keitum, wo viele Berufspendler ein- und aussteigen. Einen Vorteil jedoch haben die neuen „Sylt Shuttle plus solo“. Weil die zeitaufwändigen Rangierarbeiten wegfallen, verkürzen sich die Fahrzeiten: Der Zug ohne Autoanhang ab Niebüll um 8.16 Uhr beispielsweise ist bereits 35 Minuten später in Westerland und damit genauso schnell wie die NOB. Der nachfolgende, am Autozug angekuppelte Sylt Shuttle plus um 8.32 Uhr ab Niebüll dagegen benötigt für die gleiche Strecke fast eine ganze Stunde.
Quelle Sylter Rundschau



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen