Mittwoch, 22. März 2017

Die spinnen, die Sylter oder wie man Gäste von Ferienwohnungen vertreibt

Sylt: Schon in den vergangenen Jahren wurden sukzessive Stammgäste von der wirren Inselverwaltung  und der kleingeistigen Gemeindevertretung vertrieben. So ging es 2014 den FKK-Freunden an den Kragen, die bei schlechtem Wetter nun nicht mehr im letzten verblieben Abschnitt in den Dünen liegen dürfen. Natürlich alles politisch korrekt mit dem Umweltschutz begründet. Eigenartig, in Dänemark und in den Niederlanden geht das noch heute an bestimmten Strandabschnitten. Wer heute diesen Strandabschnitt auf Sylt besucht, der findet dort gähnende Leere. Stammgäste sind verschwunden.
Information für Gäste der Ferienwohnung auf Sylt Sylter Deichwiesen
Nun setzen aber die Stranderzieher aus der Gemeindeverwaltung Ihrem Handeln die Krone auf.
Eine Verbotsliste, wie Sie sonst nirgendwo an Nord- und Ostsee zu finden ist.


Wer von einem Strandurlaub träumt, denkt an feinen warmen Sand, Burgen bauen mit den Kindern oder wilde Strandpartys bis in den frühen Morgen. Am Strand von Sylt muss man auf solche Vergnügungen allerdings verzichten. Die Gemeinde will am heutigen Mittwochabend eine neue "Satzung über die Einschränkung des Gemeingebrauchs am Meeresstrand" beschließen, in der die ohnehin schon lange Verbotsliste erweitert wird, um aktuelle populäre Geräte wie Drohnen oder Jetskis mit aufzunehmen.

Schon die alte Liste von 2012 hatte es in sich. Danach gelten am Strand zwischen Rantum und Westerland 16 Verbote: Untersagt ist am Strand das Bauen von Burgen und das Graben von Löchern, das Betreten der Dünen- und Halmanpflanzungen, das Bauen von Strandhütten, das Benutzen von Musikinstrumenten oder Tonübertragungsgeräten, sofern dadurch die Ruhe anderer Strandbenutzer gestört wird. Es ist untersagt, den Strand zu befahren, Tiere mitzunehmen, Handzettel zu verteilen, Waren ohne schriftliche Genehmigung anzubieten, Möwen zu füttern, am Strand zu übernachten, zu zelten, lautstark zu feiern oder zu musizieren und Alkohol in nicht geringen Mengen zu konsumieren. Wasserfahrzeuge dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung des Tourismus Service zu Wasser gebracht, an den Strand gezogen oder dort gelagert werden. Auch gewerbliche Film- und Fotoaufnahmen dürfen nur mit Genehmigung gemacht werden. Selbstverständlichkeiten wie das Verbot, Abfälle am Strand zu vergraben oder liegen zu lassen, sind ebenfalls in die Liste mit aufgenommen worden.
"Die alte Satzung hat sich bewährt. Es gab nie Probleme damit. Sie hat das Zusammenleben am Strand wunderbar geordnet", sagt Nikolas Häckel, Bürgermeister von Sylt. Wer gegen die Verbote verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen. "Aber Bußgelder mussten noch nicht verhängt werden", sagt Häckel.
Dennoch wollen die Gemeinde­vertreter jetzt weitere Verbote in die Strandordnung mit aufnehmen. So soll das Steigenlassen von "motorisierten Flugkörpern" wie zum Beispiel Drohnen nur noch mit einer Einzelgenehmigung möglich sein. Jetskis dürfen nur in bestimmten Bereichen genutzt werden, damit die Badenden nicht gestört werden. Der Grund dafür, dass die Liste bis ins Detail festlegt, was erlaubt ist und was nicht, ist anscheinend, dass Häckel Fragen wie "Wo steht denn das Verbot?" vorbeugen will. Die neue Strandsaison wird bald eröffnet. Die ersten Strandkörbe werden auf der Insel bereits jetzt aus dem Winterlager geholt.

P.S. 
Aber damit es den Gemeindevertretern künftig an besseren Geistenblitzen nicht mangelt, plant man schon den nächsten Coup. Man will künftig im schönen Ambiente der Westerländer Spielbank residieren und nicht in schnöden Beamtenzweckbauten. Dafür soll der Spielbank 2021 gekündigt werden und man verzichtet dann auf Einnahmen von über 250.000€
Na, die haben es ja Dicke auf Sylt, was man an den guten Straßen und dem üppigen kommunalen Wohnungsbau sieht. Aber man bekommt immer die intelligenten politischen Vertreter, die man wählt. Trump lässt grüßen.


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