Was gibt es Neues in der Kultur-Saison 2017 auf Sylu?
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Zwei Mal wird Comiedien Piet Klocke in diesem Jahr die Kabarett-Saison auf Sylt eröffnen: Am 10. Juli moderiert er die Opening-Gala des Meerkabaretts in Rantum – am 11. Juli, ist der exzentrische „Halbsatz-Akrobat“ der Erste einer ganzen Reihe von Künstlern, die im neuen „Meerkabarett Club“ in Keitum auftreten werden. Zehn Events im Friesensaal seien bereits fest gebucht, insgesamt könnten dort im Juli und August bis zu 15 Veranstaltungen stattfinden. Möglich gemacht werde die Nutzung eines zweiten alternativen Auftrittsorts zur „event:halle“ in der Sylt Quelle durch die Kooperation mit dem Verein Kulturhaus Sylt,
Birgit Damer, die Erste Vorsitzende des Vereins Kulturhaus Sylt, freut sich nicht nur auf Klockes philosophisch-schräge Halbsatz-Kunst oder andere Künstler wie den Berliner Polit-Comedian Arnulf Rating oder die musikalisch-akrobatisch-kabarettistischen „Queenz of Piano“, sondern grundsätzlich über die neue Kooperation mit dem Meerkabarett. „Das ist doch eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, so die Ehrenamtlerin. „Für uns vom Kulturhaus bedeutet das eine Aufwertung des Programms und des Dorfes Keitum überhaupt.“ Außerdem erhöhe die Zusammenarbeit den Bekanntheitsgrad des Friesensaals als Veranstaltungsort vor allem bei den Urlaubsgästen und bringe dem Verein darüber hinaus zusätzliche Einnahmen. Birgit Damer betonte jedoch, das Kulturhaus erhalte – wie bei anderen „Fremdveranstaltern“ – lediglich die Saalmiete sowie damit zusammenhängende Nutzungskosten: „Eine prozentuale Beteiligung an den Gewinnen oder auch an möglichen Verlusten des ‚Meerkabarett Club‘ gibt es nicht.“
Für Joachim Wussow, Veranstalter, jedoch dürfte die Kooperation und damit verbunden die Ausweitung des Meerkabarett-Programms durchaus auch ökonomische Gründe haben: Auf der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses der Gemeinde Sylt konnte er zwar vermelden, es habe 2016 bei 45 Veranstaltungen im Schnitt mehr Besucher je Event gegeben als in den Jahren zuvor. Allerdings sei die absolute Zahl gegenüber 2015, als im Sommer und Herbst 60 mal die Türen in Rantum geöffnet wurden, von 16 751 Besuchern auf 14 174 gesunken. „Wir hatten vergangenes Jahr zu wenige Veranstaltungen, an denen gut verdient wurde“, räumte Wussow ein, „und gut besuchte Veranstaltungen mussten zum Teil teuer erkauft werden.“ Das Sponsoring des Meerkabarett-Festivals allgemein sowie einzelner Veranstaltungen wäre zwar verbessert und Werbekosten fast vollständig über Partner finanziert worden, „aber trotzdem haben wir es wieder nicht geschafft – der Verlust lag bei zirka 34 000 Euro“. Deshalb habe er die zugesagte Unterstützung von 30 000 Euro für 2016 durch die Gemeinde Sylt in voller Höhe in Anspruch nehmen müssen. Für 2017 sind 25 000 Euro vorgesehen; ob es jedoch für die Jahre danach wieder Finanzmittel aus dem Gemeindehaushalt für das Meerkabarett gibt, hängt von weiteren Maßnahmen und Erfolgen sowie vom Willen der Politiker ab.
Auch für den Verein Kulturhaus Sylt sei 2017 – über die neue Kooperation hinaus – ein „spannendes Testjahr“, sagt Birgit Damer. „Natürlich haben wir wieder tolle eigene Veranstaltungen, wie mit unserem Stammgast Wladimir Kaminer, mit der Erfolgsautorin Dora Heldt oder mit Klassik-Maestro Justus Frantz.“ Aber im Friesensaal stünden dringende technische wie bauliche Reparaturen an, zum Beispiel im Bühnenbereich oder in der Küche. Überhaupt wäre die Bewirtung ein Grundproblem, dass von den Vereinsmitgliedern alleine nicht zu stemmen sei. „Wir haben uns deshalb ja bereits Hilfe vom Restaurant ‚Reblaus‘ geholt“, so die Vorsitzende. Ab 2018 werde die Gastronomie jedoch offen neu ausgeschrieben. „Aber wir haben ein Mitspracherecht, legen die genauen Anforderungen fest, damit das nicht schief geht wie in der Vergangenheit“, erläutert Birgit Damer. Weitermachen wolle der Verein aber auf jeden Fall: „Da steckt doch so viel Herzblut drin – das sind wir uns, das sind wir Keitum, ja der ganzen Insel einfach schuldig
Quelle: Nach Sylter Rundschau
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