Sonntag, 28. Mai 2017

Sylt wird verschandelt und immer mehr zum Ballermann

Kurpromenade von Westerland auf Sylt, der Ballermann des Nordens

Wer immer noch glaubt, Sylt sei die Insel der Reichen und Schönen, der irrt und sollte sich mal die abscheuliche Freude gönnen und an einem lauen Frühlingsabend die Westerländer Strandpromende entlang laufen. Den Begriff Kurpromenade benutze ich bewusst nicht.

Sie erleben dort nicht etwa einen traumhaften Blick auf´s Meer mit Sonnenuntergang und würziger Seeluft, sondern blicken ab der Kurmuschel auf ca. 400 Metern auf hässliche Plastikzelte und es umweht Sie der Duft von ranzigem Bratfett und billiger Zuckerwatte.

Beim ersten Anblick dachte ich zunächst, auch Sylt zollt der Flüchtlingswelle einen Tribut und hat eine Notunterkunft an prominenter Stelle errichtet. Schaut man aber näher hin, erkennt man, dass es sich um eine Werbeveranstaltung eines Surfveranstalters handelt, an dem sich die üblichen Sylter tatverdächtigen Massengastronomen wie Gosch beteiligen. Sie verschandeln die Promenade mit Ihren Sauf- und Fresszelten und zwingen den Strandbummler in Ihre Zelte, denn die gesamte Promenade ist so verbaut, dass ein Ausweichen nicht möglich ist. In diesem Ambiente aus Bierbank und Plastiktischen findet man dann auch das neue Sylter Ziel-Publikum. Damen im eleganten Kik-Outfit, meist mit etwas zu eng am fülligen Körper sitzenden Oberteilen, dafür aber mit Strassimitaten verziert und die Herren im klassischen Kombi-Look: Jogginghose und Sandalen mit Socken. 
Sie glauben das sind Klischees? Dann schauen Sie selber mal vorbei. und Sie wissen wohin die Reise auf Sylt geht, Dazu brauchen Sie dann auch keinen Vortag des Hamburger Ex-Bürgermeisters Ole von Beust, der sich unlängst in einem Vortrag beim Rotarier Club Sylt Gedanken machte, was Sylt künftig für ein Leitbild haben könnte, um für Gäste wieder attraktiver zu werden. 
Die provinzielle Gemeindeverwaltung in Kooperation mit der Sylter Tourismus Gmbh haben längst die Weichen gestellt, um treue Langzeitgäste zu vergraulen und billigen Tagestourismus auf die Insel zu locken. Da werden Strandabschnitte mit Stacheldraht verbarrikadiert, wie es in der DDR nicht hätte schöner machen können, da gibt es Riesenräder wie auf jeder Dorfkirmes und da plant man die historische Westerländer Spielbank zu Amtsstuben für die kreativen Inselbeamten zu machen ( die Liste der Fehlentscheidungen der einzelnen Gemeindeverwaltungen ließe sich endlos fortsetzen, dabei muss man gar nicht nur an das Bau- und Verkehrschaos auf Straße und Schiene denken). Aber wozu braucht man auch die über 500.000 Euro Casino-Einnahmen im Haushalt, wenn man ein so schönes Tourismusangebot hat wie an der Promenade. Die Zukunft von Sylt ist das Plastik-Zelt.

Weitere aktuelle Berichte über Sylt in der Sylter Rundschau

Montag, 1. Mai 2017

Feuer in Westerland

Feuer im Kurzentrum von Westerland auf Sylt
Information für Gäste der Ferienwohnung auf Sylt Sylter Deichwiesen  In der Nacht zu Sonntag ist in einem Kurzentrum in Westerland auf Sylt ein „Müllschlucker“ in Brand geraten. Die Feuerwehr musste in dem 14-stöckigen Gebäude nahe der Strandpromenade mehrere Wände aufstemmen, um den Brand zu löschen. Bewohner der Appartements wurden nicht verletzt.
„Während des Brandes bestand keine Gefahr für die Bewohner, das ergaben unserem Schadstoffmessungen in dem Gebäude. Allerdings waren viele Gäste besorgt, vor allem wegen des Lärms durch unseren Bohrhammer", sagte Jörg Elias, Wehrführer der Feuerwehr Westerland, der mit seinem Kollegen die Nacht über den Brand gelöscht hatte.
Um etwa 0.15 Uhr wurde die Westerländer Feuerwehr alarmiert, hinzu kamen die Wehren aus Tinnum und Kampen. Der Einsatz dauerte bis zum Sonntagmorgen um acht Uhr. Schwierig war die Arbeit für die Feuerwehrmänner, weil sie mehrere Wände öffnen mussten. Sie suchten auch mit Wärmebildkameras in dem Müllrohrsystem, das in einem Schacht endet, nach Brandherden. „Das Rohrsystem ist in einem Versorgungsschacht verbaut, links und rechts ist an einigen Stellen Platz, wo Müll abgelagert werden kann", erklärte Elias. Es musste ein Wasser- und Schaumgemisch durch die aufgestemmten Wände und einige Bohrlöcher eingespritzt werden, um das Feuer zu löschen.
Zur Betreuung und Versorgung der Bewohner war auch das Deutsche Rote Kreuz vor Ort. Evakuiert werden musste das Gebäude aber nicht. Warum der Müll in Brand geriet, war noch unklar. Auch zur Schadenshöhe konnten keine Angaben gemacht werden.
Quelle Sylter Rundschau