Information für Gäste
der Ferienwohnung Sylter Deichwiesen:
Gästezahlen für 2013
liegen vor – weniger Gäste in Ferienwohnungen, Appartements und Hotels auf
Sylt
Die Zahlen über den
Rückgang der Übernachtungen auf der Insel Sylt überraschen kaum jemanden. Der
Blick auf die Übernachtungsstatistik für das Jahr 2013 dürfte für alle, die vom
Tourismus leben, ein erneuter Schock sein, Im Vergleich zum Vorjahr ging auf
Sylt nicht nur die Zahl der Gäste um 5657 auf knapp 835 922 Menschen zurück,
sondern auch die Zahl der Übernachtungen in Ferienwohnungen und Hotels sank im
Vergleich zu 2012 um 2,24 Prozent.
Der Tourismus-Chef
Peter
Douven hatte den anhaltenden
Abwärtstrend schon 2013 und im Februar diesen Jahres vorhergesagt, als klar
war, dass die Gemeinde Sylt 2013 im
Vergleich zum Vorjahr 3,3 Prozent weniger Übernachtungen zu verzeichnen hatte.
Seit fünf Jahren gehe die Zahl der Übernachtungen inselweit jährlich um rund 400
000 zurück, Douven bezifferte dies mit einem Umsatzausfall von 40 bis 60
Millionen Euro.
Eine Frage wurde aber
wieder beflissen ausgeklammert, welche Mitschuld die für den Tourismus
Verantwortlichen daran haben. Erinnert sei hier z.B. an die unsägliche Maßnahme
der Stacheldrahteinzäunung der Dünen im Strandbereich Oase in Westerland, der
vor allem langjährige Stammgäste verärgert hat. Diese Maßnahme wurde ja von den
Insulanern und deren Inselverwaltung einstimmig beschlossen.. Auch die immer
noch zugelassenen Bausunden ( hier der scheußliche Glaskasten in der
Friedrichstraße in Westerland) tragen nicht dazu bei, neue Gäste für Sylt zu
gewinnen. Altgäste klagen zudem auch immer häufiger über die nachlassende
Qualität in der Sylter Gastronomie. Hier wird aufgrund der Wohnungsnot für
Einheimische kaum noch freundliches qualifiziertes Stammpersonal gefunden. Es
wird also gejammert über Dinge, die man selber mitverschuldet hat. Das gesteht
man sich aber wie seit Jahren nicht ein. Schuld sind immer andere , wie das
Wetter oder die bösen Gäste, die immer höhere Ansprüche an Ferienwohnungen und
Hotels stellen oder die Zahl der weiter zunehmende Zahl an Ferienwohnungen. Das
heißt der Kuchen wird immer größer, aber es wollen immer weniger Gäste ein
Stück – Überangebot nennt man dies in der Marktwirtschaft. Der Markt regelt dies
in der Regel durch niedrige Preise für Ferienwohnungen – so aber nicht auf Sylt.
Hier stiegen bei vielen Anbietern die Übernachtungspreise drastisch in den
letzten Jahren. Das Resultat ist nun im 5 Jahr in Folge zu
besichtigen.
Größter Verlierer bei
Übernachtungen ist die Gemeinde Wenningstedt, in der vergangenes Jahr zwar die
Zahl der Betten stieg, in der aber 4,64 Prozent weniger Übernachtungen gebucht
wurden. Übernachtungs-Sieger ist, wie auch
im Vorjahr, die Gemeinde List, die ein sattes Übernachtungs-Plus von 2,64
Prozent verzeichnet. Hotels und privaten Vermieter mit modernen Ferienwohnungen
zum günstigen Preis verbuchen hingegen auch mehr Übernachtungen. Als einziger
weiterer Inselort verzeichnet Rantum einen Zuwachs an Übernachtungen (1,74
Prozent). Grund hierfür könnte sein, dass gerade in diesem Ort behutsam und
architektonisch der Landschaft angepasst neu gebaut wurde, sieht man man von der
Scheußlichkeit des TUI-Dorfes ab.
Trotz der seit Jahren
andauernden Übernachtungsrückgänge, nimmt eine Zahl in der Statistik Jahr für
Jahr zu: die der Betten. Im Vergleich zu 2012 stieg sie um 2,24 Prozent – von
2009 bis 2013 hat sich die Zahl um fast 2000 Betten auf inselweit knapp 59 500
Betten erhöht. Das kann in der Konsequenz nur zu mehr Leerstand bei einzelnen
Vermietern von Ferienwohnungen führen.
Also Konsequenz sollte
man vielleicht von den Ostseebädern lernen, weniger Ballermann mehr Niveau,
historische Bausubstanz erhalten oder im alten Bäderstil neu bauen, Preise
moderat halten und Stammgäste nicht durch obskure Küstenschutzmaßnahmen
verprellen. Denn Arroganz kam bekanntlich immer vor dem Fall. Aber das würde ein
Umdenken der Insulaner erfordern und hieran darf man weiterhin Zweifel haben,
denn Jammern ist ja viel einfacher.
Quelle: u.a. Sylter Rundschau